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Förderkonzepte

Autismus-Spektrum-Störungen

Die Voraussetzung für einen Schulbesuch an der Albert-Liebmann-Schule ist immer ein verfügter Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Sprache.

Da dies gelegentlich auch auf Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Diagnose zutrifft, finden sich einige Schüler*innen aus dem Autismus-Spektrum an unserer Schule.

Wir sind darum bemüht, den Unterrichtsalltag auch für diese Schüler*innen gut vorzubereiten, zu gestalten, zu strukturieren und diese zu unterstützen.

Dazu sind oft individuelle Vereinbarungen und manchmal für uns alle „ungewohnte Wege“ notwendig, um den individuellen Fähigkeiten sowie den bestehenden Unsicherheiten der Kinder und Jugendlichen im sozialen Miteinander in kleinen Schritten gerecht werden zu können.

 

Das ist nicht immer einfach, fordert uns alle heraus und gelingt nicht immer.

Eine gute Zusammenarbeit der Lehrer*innen mit den Eltern oder den Erziehungsberechtigten und den Schulbegleiter*innen ist dabei unerlässlich.

Zur Unterstützung der Arbeit mit sprachbeeinträchtigten, autistischen Schüler*innen haben wir ein schuleigenes Konzept entworfen.

Das Förderbandkonzept

Unterrichten – Fördern – Fordern – miteinander leben und arbeiten

Mit diesem Grundprinzip im Gepäck starten wir im Schulkindergarten (SGK) sowie in den 1. und 2. Klassen mit einem Zusatzangebot – dem Förderbandkonzept. Dieses kann aktuell aufgrund fehlender Förderstunden jedoch nur für die 2. Klassen angeboten werden.

An zwei Tagen in der Woche erhalten Schüler*innen in einer kleinen Gruppe für jeweils eine Unterrichtsstunde ein zusätzliches Förder- oder Forder-Angebot. Hier werden grundlegende Lernvoraussetzungen für die

  • Wahrnehmung
  • Fein- und Grobmotorik
  • sozial-emotionale Entwicklung
  • Sprache „auf allen Ebenen“

aber auch für

  • Deutsch als Zweitsprache
  • den Erstunterricht

entsprechend den bestehenden Unsicherheiten und Fähigkeiten angebahnt, unterstützt und erweitert.

Lernschwerpunkte!  Was verbirgt sich dahinter?

Lernschwerpunkte bedeuten individuelles Lernen und  sind unabhängig vom Unterrichtsfach und  den Unterrichtsthemen.  Es handelt sich um  Themen  bei denen die Schüler*innen individuelle Förderung erhalten.

Mögliche Lernschwerpunkte (Themen)  können sein:

  • Übungen zu den Rechtschreibstrategien
  • Übungen zum Lesen und zum Leseverständnis
  • Übungen zum Einmaleins und zum Kopfrechnen
  • Übungen zur Konzentration
  • Übungen zur Handschrift und Stifthaltung
  • Übungen zum Zehnerübergang

Die Aufzählung kann durch viele weitere Themen ergänzt werden.

Der individuelle Wissensstand und Förderbedarf der einzelnen Schüler*innen stehen im Mittelpunkt.

Durch die Beobachtung des Lern- und Entwicklungsstands der Schüler*innen, sowohl in Selbstbeobachtung als auch durch die Beobachtung der Lehrkraft, kristallisieren sich die Lernschwerpunktthemen heraus.

Diese können von den Lehrkräften (insbesondere im Primarbereich), gemeinsam mit den Schüler*innen erarbeitet oder eigenständig durch den jeweiligen Schüler oder die Schülerin festgelegt werden.

Die so erarbeiteten Lernschwerpunktthemen  werden schriftlich fixiert.

Die Schüler*innen erhalten individuelle Lernmaterialien zu ihrem Thema, die sie selbstständig oder in Partnerarbeit (z. B. gemeinsames Lesen) erarbeiten.

In diesen Stunden sind  die Lehrkräfte beratend und unterstützend tätig und kontrollieren die Arbeitsergebnisse und geben den Schüler*innen eine Rückmeldung.

Ziel ist es die Schüler*innen individuell zu fördern, ihnen einen Lernerfolg zu ermöglichen um längerfristig das selbstständige oder kooperative Lernen zu unterstützen sowie das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in  die eigenen Fähigkeiten zu steigern.

Zeitfenster hierfür sind  entweder im Stundenplan verankert oder werden situationsabhängig  ermöglicht.

Das LRF-Band

Im LRF Band fördern wir die Schüler*innen der Jahrgänge 5 und 6 spezifisch in ihren Kompetenzen im Lesen und Rechtschreiben, da eine große Anzahl von Kindern beim Übergang in die Sekundarstufe über noch nicht ausreichende Kenntnisse grundlegender Strategien im Bereich der Schriftsprache verfügt.

Das LRF-Förderband findet in 1-2 Stunden pro Woche klassenübergreifend in drei bis fünf Kleingruppen statt. Die Einteilung der Schüler*innen erfolgt nach einer Diagnostikphase im Klassenverband. Jede Kleingruppe wird von einer Förderschullehrkraft unterrichtet.

Ziel ist es, die Schüler*innen je nach schriftsprachlichen Lernentwicklungsvoraussetzungen in ihren Lese- und Rechtschreibkompetenzen individuell zu fördern und ihre Kompetenzen in diesen Bereichen weiterzuentwickeln.

Die Lehrkräfte stehen dabei im regelmäßigen Austausch miteinander sowie mit den jeweiligen Klassenlehrkräften, um Fördermaßnahmen anzupassen, Fortschritte der Schüler*innen zu dokumentieren und bei der Leistungsbewertung im Fach Deutsch zu unterstützen.

Methodentraining

Um unseren Lernstoff vielseitig, abwechslungsreich und nachhaltig zu vermitteln, haben die Kolleg*innen der Albert-Liebmann-Schule gemeinschaftlich eine Methodenkartei erarbeitet. Diese soll die methodische Grundlage unseres Unterrichtes im Primar- und Sekundarbereich darstellen.

Denn erfolgreiches Lernen sollte unserer Meinung nach mehr als Stoffvermittlung und „braves“ Befolgen von Anweisungen sein.

Unterschiedliche Methoden sollen die Schüler*innen darin unterstützen, geschickt zu lesen, zielgerichtet zu markieren, im Stuhlkreis sensibel zu kommunizieren und in der Gemeinschaft z.B. frei vorzutragen.

Diverse methodische Vorschläge aus unserer Kartei sollen genutzt werden, Gruppenarbeiten anregend zu gestalten, Mitschüler*innen kritisch zu befragen, Zeitpläne zu überwachen (Zeitwächter „einstellen“) oder Arbeiten insgesamt planvoll und selbstbestimmt durchzuführen.

So gibt es z.B. Verabredungskarten mit Tiersymbolen. Durch diese werden Partner*innen entsprechend dem Tiersymbol ermittelt. Diese Methode dient einer zufälligen  Partner*innenfindung und sie unterstützt die  Akzeptanz der Schüler*innen, mit verschiedenen Mitschüler*innen zusammenzuarbeiten.

Dieses ist ein kleiner Ausschnitt aus „unserem“ Methodentraining. Die jeweilige Methode wird von Beginn an kleinschrittig in den Klassenstufen eingeführt, erprobt und gefestigt, bis die Schüler*innen schließlich in den Abschlussklassen über ein gutes Repertoire an Herangehensweisen verfügen. Hiermit geben wir ihnen ein geeignetes, sehr zielführendes und motivierendes Werkzeug an die Hand, um in Bezug auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstorganisation auf einen guten (Lebens-) Weg zu kommen.